Manchmal ist es leichter, etwas zu lernen, indem man andere korrigiert. Falls diese Methode auch etwas für Dich sein sollte, findest Du nachfolgend negative Beispiele für Pflegeplanungen.
Lies Dir die negativen Beispielen in der roten Tabelle durch und korrigiere diese gedanklich (oder auch schriftlich).
In der grünen Tabelle findest Du jeweils eine korrigierte Fassung der Pflegeplanung.
Beachte bitte, dass diese Korrektur nicht die einzig mögliche richtige Antwort ist!
Problem |
Ziel | Maßnahmen |
Frau A. ist blind |
Frau A. soll sich zurechtfinden |
Stolperquellen entfernen und alles am gewohnten Platz lassen |
Was ist im obigen rotem Pflegeplanung Beispiel 1 falsch?
Erinnere Dich an die zwei Hauptfragen einer Pflegeplanung Altenpflege (Solltest Du Dir nicht mehr sicher sein, kannst Du das nochmals nachlesen.):
Die erste Frage kann ich vielleicht noch mit "ja" beantworten. Vielleicht ...
Aber die zweite Frage muss ich definitv verneinen!
Das Problem "Frau A. ist blind" kann nicht durch Pflege gelöst werden. Frau A. wird immer blind sein, egal wie wir pflegen. Daraus folgt, dass das Problem hier
eindeutig falsch benannt wurde.
Zur Wiederholung und Festigung kannst Du nochmals nachlesen, wie man Pflegeprobleme formuliert:
Die Maßnahmen, die wir durchführen, kennen wir alle. Daher fragen wir uns nun, warum wir die Stolperquellen entfernen.
Eine mögliche Antwort wäre: Ansonsten ist die Sturzgefahr zu hoch.
Und schon haben wir das eigentliche Pflegeproblem gefunden :-)
In der nun folgenden grünen Tabelle siehst Du die Korrektur.
Problem |
Ziel | Maßnahmen |
Frau A. ist sturzgefährdet (aufgrund ihrer Erblindung) |
Sturzgefahr ist minimiert |
PK sorgt täglich nach der direkten Pflege und vor dem Schlafengehen dafür, dass alle Gegenstände an Frau A.'s gewohntem Platz stehen (evtl. die Gegenstände einzeln auflisten) Sturzprophylaxe nach Standard des Hauses Nr. xx durchführen
|
Wenn wir uns nun abschließend nochmals die beiden Hauptfragen (siehe oben) einer Pflegeplanung Altenpflege stellen, könnne wir beide mit "ja" beantworten.
Somit wissen wir, dass unsere Planung "stimmig" und damit korrekt ist.
Falls Du Dich noch mehr mit diesem Thema beschäftigen möchtest, dann empfehlen wir Dir dieses Buch:
"100 Tipps für eine individuelle und schnelle Pflegedokumentation"
Problem |
Ziel | Maßnahmen |
Frau B. ist insulinpflichtige Diabetikerin |
BZ ist stabil |
BZ-Messung 1xWoche |
Was ist im obigen rotem Pflegeplanung Beispiel 2 falsch?
Versuche zunächst selbst das rote Beispiel zu korrigieren.
Erinnere Dich wieder an die zwei Hauptfragen einer Pflegeplanung Altenpflege (Solltest Du Dir nicht mehr sicher sein, kannst Du es hier nochmals nachlesen:
Mit der Beantwortung der beiden obigen Fragen merkst Du, dass das völliger Quatsch ist (aber man liest es täglich genau so in den Pflegeplanungen).
Ich kann so oft den Blutzucker messen, wie ich will. Dadurch wird er nicht stabil, sondern ich erhalte durch die Messung lediglich den Wert.
Und wenn der Blutzucker stabil sein sollte (ich also dieses Ziel erreicht habe), dann ist Frau A. aber immer noch Diabetikerin.
Wir stellen uns wieder die "Warum-Fragen":
Warum messen wir den Blutzucker?
Warum benötigt Frau A. unsere Hilfe?
Warum macht es Frau A. nicht selbst?
In der nun folgenden grünen Tabelle siehst Du die Korrektur.
Problem |
Ziel | Maßnahmen |
Frau B. kann sich ihren BZ nicht selbstständig messen (aufgrund von Demenz) |
BZ ist gemessen |
Pflegekraft führt jeden Montag, Mittwoch und Freitag nüchtern-BZ durch |
Wenn wir uns nun abschließend nochmals die beiden Hauptfragen (siehe oben) einer Pflegeplanung AEDL nach Krohwinkel stellen, könnne wir beide mit "ja"
beantworten.
Somit wissen wir, dass unsere Planung "stimmig" und damit korrekt ist.
Oftmals denken wir viel zu kompliziert.
Pflegeplanungen sind leicht zu schreiben und einfach ist es auch! Hat man erstmal ein bisschen Übung, dann macht es zudem Spaß, Pflegeplanungen zu schreiben.